4.2.1.1 Kon­trol­lier­bar­keit der Arbeit (ARBEITSINHALT, ARBEITSAUFGABE)

Die zen­tra­len Über­wa­chungs­plätze sind teil­weise weit von den Anla­gen ent­fernt. Feh­ler­mel­dun­gen laufen zen­tral ein und sollen nach Mög­lich­keit auch fern der Anla­gen beho­ben werden (z. B. über Reset). Eine Rück­mel­dung über die erfolg­rei­che Re-Initia­li­sie­rung der Anlage erfolgt eben­falls über den Über­wa­chungs­bild­schirm und lässt sich – sofern der Mitarbeiter*in seinen Platz nicht ver­lässt – nicht direkt am Roboter/der Anlage selbst über­prü­fen. Diese feh­lende direkte Sicht­bar­keit und Kon­trolle hat anfäng­lich zu Irri­ta­tio­nen geführt und wurde durch die Nut­zung von Kame­ras (eigent­lich für die Instand­hal­ter gedacht) wiederhergestellt.

…aber ich sehe den Robo­ter nicht, das hat den Leuten Angst berei­tet, ich drücke jetzt hier auf den Knopf und im Nach­bar­raum fährt der Robo­ter wieder zurück, ich sehe den aber nicht. „Macht der das wirk­lich?“ Ich sehe nur ein Signal, zum Bei­spiel, dass der wieder zurück­schal­tet auf grün und es ist alles wieder in Ord­nung. Das war für die Leute abso­lut…, ich sehe es nicht und ich sitze hier in dem Leit­stand und du sagst mir, ich soll für die Anla­gen da drauf­drü­cken, nee… (Inter­view 7)

Des­we­gen hat jeder Robo­ter eine Kamera, eigent­lich für die Instand­hal­tung, dass von außen drauf geschaut werden kann. Mit Betriebs­rat wurde geneh­migt, dass MA auch darauf schauen und beob­ach­ten können. (Inter­view 7)

4.2.1.2 Entscheidungsspielraum/Verantwortung (ARBEITSINHALT, ARBEITSAUFGABE)

Das Ein­grei­fen des Men­schen wird zuneh­mend als Stör­fak­tor gese­hen, was seinen Ent­schei­dungs­spiel­raum durch zuneh­mende Stan­dar­di­sie­rung von Abläu­fen ein­schränkt – zumin­dest mit Blick auf die Beschäf­tig­ten in der Produktion.

Zuneh­mend weni­ger, dass sie nach eige­nem Ermes­sen irgendwo ein­grei­fen. Es wird immer mehr stan­dar­di­siert, wir geben die Abläufe vor. Die sollen eigent­lich dort nicht mehr ein­grei­fen, weil in 90% der Fälle der nega­tive Ein­fluss größer ist als der posi­tive. (Inter­view 5)

Die Rei­hen­folge zur Bear­bei­tung der Lose ist vom System vor­ge­ge­ben durch die Ver­füg­bar­keit der Anla­gen und die Prio­ri­tät der Lose. Es bleibt wenig Ent­schei­dungs­spiel­raum, in wel­cher Rei­hen­folge vor­ge­gan­gen wird. Auch werden Hand­lungs­not­wen­dig­kei­ten durch Stö­rungs­mel­dun­gen des Sys­tems vorgegeben.

Das war in der vor­her­ge­hen­den Zeit nicht so, da hatten die Leute eine Aus­wahl­mög­lich­keit. Die haben einen Bild­schirm gehabt, da waren die zu bear­bei­ten­den Lose und Wafer drin, das war auch schon nach Prio­ri­tät sor­tiert aber ich musste die Prio­ri­tät nicht ein­hal­ten und eigne Ent­schei­dun­gen tref­fen und ihr Erfah­rungs­wis­sen hat dabei gehol­fen, z. B. die Anla­gen besser zu belas­ten. (Inter­view 7)

 

…wenig Gestal­tungs­frei­raum, wenig Ermes­sens­spiel­raum, wenig bis gar keine Krea­ti­vi­tät. (Inter­view 1)

Ebenso gibt es Hand­lungs­hil­fen, Not­fall­kon­zepte und Vor­ga­ben für Störungsfälle.

Was das Pro­blem ist, bekommt er ange­zeigt, das kann er vom Leit­stand ein­se­hen, da bekommt er mit, was ist jetzt das Pro­blem. Und die Leute sind so qua­li­fi­ziert, dass sie bestimmte Fehler selber behe­ben können und bestimmte Fehler wei­ter­de­le­gie­ren an Bereit­schaf­ter oder das Sup­port­team. (Inter­view 5)

Eine mög­li­che Folge dessen ist, dass die Beschäf­tig­ten die Ver­ant­wor­tung für bestimmte Vor­gänge an die Maschi­nen abge­ben, dass „Mit­den­ken“ anders funktioniert:

Es war erschre­ckend, wie schnell die Leute ver­lernt hatten, wenn sie uns z. B. diese Regel­werke wie ich Lose ordere damit ich die Anlage mög­lichst geschickt aus­laste, das haben sie uns erzählt und gege­ben und teil­weise hat jemand das sofort so kodiert und als es dann lief haben wir es pro­duk­tiv laufen lassen. Und dann fiel das aus und Mit­ar­bei­ter sollte selber wei­ter­ma­chen und wusste es schon nach drei Mona­ten nicht. Also sie haben sich sehr schnell von den Auf­ga­ben ver­ab­schie­det, weil es ja dann das System gemacht hat. (Inter­view 7)

Gleich­zei­tig wird berich­tet, dass die Ver­ant­wor­tung der Beschäf­tig­ten in der Linie wächst, wenn in bestimm­ten Situa­tio­nen (z. B. bei gleich­ran­gi­gen Stö­run­gen) eigene Ent­schei­dun­gen getrof­fen werden müssen. Dabei wird darauf hin­ge­wie­sen, dass diese von wirt­schaft­li­cher Rele­vanz sind, was mit einem Leis­tungs­druck ein­her­ge­hen kann. Dazu kommt, dass – wie dies für alle Über­wa­chungs­ar­beits­plätze cha­rak­te­ris­tisch ist – Infor­ma­tio­nen pha­sen­weise aus­blei­ben und dann mit­un­ter mas­siert auf­tre­ten. Wei­tere Ent­schei­dun­gen betref­fen Situa­tio­nen, in denen Abwei­chun­gen in den Kon­troll­pro­zes­sen offen­sicht­lich werden und über das wei­tere Vor­ge­hen zu ent­schei­den ist (ein­grei­fen oder nicht; in wel­chem Umfang und an wel­cher Stelle eingreifen).

Ich hab in einem Work­cen­ter drei Anla­gen, die brau­chen einen Instand­hal­ter, weil was repa­riert werden muss. Aber ich habe nur einen. Dann muss natür­lich die Füh­rungs­kraft in der Schicht prio­ri­sie­ren, was zuerst gemacht werden soll. Das ist ein Punkt, wo sie ent­schei­den müssen. (Inter­view 5)

…emp­fin­den die Leute jetzt als anstren­gen­der, dieses mehr an Ver­ant­wor­tung, das alles ohne Stö­run­gen abläuft. Das ist für sie neu. (Inter­view 7)

4.2.1.3 Information(sangebot) (ARBEITSINHALT, ARBEITSAUFGABE)

Das cha­rak­te­ris­ti­sche Merk­mal von Über­wa­chungs- und Kon­troll­ar­beits­plät­zen gilt auch für die Beschäf­tig­ten in der Halb­lei­ter­pro­duk­tion nach der Auto­ma­ti­sie­rung. Über lange Stre­cken gibt es keine neuen wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen und pha­sen­weise häufen sich Informationen.

Manch­mal ist alles in Ord­nung, dann plötz­lich meh­rere Fehler gleich­zei­tig. Frage: Wie gehe ich jetzt vor? Was ist das Wich­ti­gere?“ (Inter­view 7)

Es kann sein, der MA sitzt 2h rum und es ist nichts los, und dann pas­siert etwas. Dann ist die Auf­gabe, wie schnell wird reagiert und wie ist die Lage geor­tet.“ (Inter­view 7)

4.2.1.4 Qualifikation/Kenntnisse/kognitive Anforderungen/Variabilität (ARBEITSINHALT, ARBEITSAUFGABE)

Die neu ent­stan­de­nen Auf­ga­ben der Kon­trolle, Über­wa­chung und Steue­rung stel­len Fach­kräfte-Auf­ga­ben dar. Die zuneh­mende Kom­ple­xi­tät und Ver­knüp­fung von Anla­gen und Teil­sys­te­men in der Wert­schöp­fungs­kette hat zur Folge, dass die Beschäf­tig­ten über zuneh­mende Kennt­nisse ver­fü­gen müssen und ihnen Ent­schei­dungs­pro­zesse sowie ein Ver­ständ­nis der ablau­fen­den Pro­zesse abver­langt werden. Auch sind die Beschäf­tig­ten für mehr Anla­gen als früher zustän­dig, deren Pro­zesse sie kennen müssen. Ins­ge­samt beschrei­ben alle Interviewpartner*innen, dass die kogni­ti­ven Anfor­de­run­gen gestie­gen sind.

Zuver­läs­sig­keit und Kom­mu­ni­ka­tion dieser Kom­po­nen­ten muss unter­ein­an­der funk­tio­nie­ren und sie als Steue­rer für diese Pro­zesse zuneh­mend das Ver­ständ­nis nicht bloß für eine ein­zelne Maschine brau­chen, son­dern sie brau­chen den Über­blick über den Gesamt­pro­zess und müssen wissen wie das ein­zelne Zeug zusam­men­spielt. (Inter­view 2)

Mehr Ver­ant­wor­tung über­neh­men, Feh­ler­bil­der zuord­nen, Ent­schei­dun­gen tref­fen, natür­lich haben wir immer Ent­schei­dungs­hil­fen und Anwei­sun­gen, aber trotz­dem muss ich wil­lens und in der Lage sein, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. (Inter­view 6)

Anfor­de­run­gen an den Kennt­nis­stand und an die Ent­schei­dungs­pro­zesse nehmen deut­lich zu. Ist die Frage, wie man das erleich­tern kann, um im Arbeits­pro­zess biss­chen eine Ent­span­nung oder Erleich­te­rung zu brin­gen, weil sonst fahren sie ja immer mehr über 100 Pro­zent Anfor­de­rung hinaus.

Anfor­de­rung hin­sicht­lich dass man diese Pro­zesse durch­blickt also durschaut, was auf einen zukommt und damit umge­hen kann. (Inter­view 3)

Anfor­de­rung an das Ver­ständ­nis der Pro­zesse, die ganzen Bild­schirm­ar­beits­plätze, Moni­to­ring­tä­tig­keit, Ent­schei­dun­gen tref­fen haben deut­lich zuge­nom­men und damit für die Leute auch die Stress­si­tua­tion. (Inter­view 1)

Für Leute, die umge­schult wurden für diesen Bereich, für die ist es eine rie­sige Anfor­de­rung und Leis­tungs­ver­dich­tung. (Inter­view 2)

Anfor­de­run­gen an das Per­so­nal sind deut­lich gestie­gen hin­sicht­lich Über­wa­chungs­tä­tig­kei­ten, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen mit wirt­schaft­li­cher Rele­vanz. (Inter­view 2)

Mehr Wissen über Anla­gen ist not­wen­dig, genauso wie Fle­xi­bi­li­tät, Anla­gen ver­tre­tungs­weise zu über­neh­men. (Inter­view 1)

Wei­ter­hin braucht es Wissen über Eska­la­ti­ons­wege, dar­über, was in wel­chen Situa­tio­nen zu tun ist. Es sind Fer­tig­kei­ten wie Pro­blem­lö­se­kom­pe­ten­zen gefragt.

Das setzt eine höhere Qua­li­fi­zie­rung voraus auf der einen Seite und setzt aber auch an die Softs­kills andere Anfor­de­run­gen. (Inter­view 4)

Auch haben sich Art und Umfang von zu ver­ar­bei­ten­den Infor­ma­tio­nen geän­dert und der Ein­satz von Wissen zur Feh­ler­be­he­bung hat einen grö­ße­ren Stellenwert.

Mit vielen Infor­ma­tio­nen zurecht zu kommen. Wich­tige von unwich­ti­gen Infor­ma­tio­nen zu unter­schei­den und das Feh­ler­hand­ling an den ent­spre­chen­den Tools dann umzu­set­zen. (Inter­view 5)

Dies war mit der Mög­lich­keit und Not­wen­dig­keit ver­bun­den, Beschäf­tigte wei­ter­zu­qua­li­fi­zie­ren. Schu­lun­gen und Wei­ter­bil­dun­gen muss­ten absol­viert werden, im lau­fen­den Tagesgeschäft.

Ander­seits sind in der Über­wa­chung, in dieser Fach­kraft­ebene, die qua­li­ta­tiv höher ist, sind mehr Jobs ent­stan­den, d.h. im glei­chen Zeit­raum konnte ich dann noch einem gewis­sen Anteil an Mit­ar­bei­tern eine Per­spek­tive bieten, sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, was vorher viel­leicht gar nicht mög­lich gewe­sen wäre.

Aber für manche Leute ist es sehr schwie­rig sich neu zu ori­en­tie­ren, neu zu qua­li­fi­zie­ren. Da tun sich manche schwer. (Inter­view 5)

Wenn­gleich Qua­li­fi­zie­run­gen nicht mehr in dem Umfang erfor­der­lich sind wie in Zeiten der zuneh­men­den Auto­ma­ti­sie­rung, befin­den sich die Mitarbeiter*innen auch aktu­ell und zukünf­tig in einem kon­ti­nu­ier­li­chen Lern­pro­zess. Sie müssen auf neue Anla­gen oder bei Ände­run­gen von Anla­gen zer­ti­fi­ziert werden und es erge­ben sich Lern­er­forder­nisse aus tech­ni­schen Ver­än­de­run­gen im Unter­neh­men (s. auch Per­spek­ti­ven 300-mm-Linie). Die Bereit­schaft zur Wei­ter­ent­wick­lung und Qua­li­fi­ka­tion ist von großer Bedeutung.
Eine beson­dere Bedeu­tung im Zusam­men­hang mit den Qua­li­fi­ka­ti­ons­er­for­der­nis­sen kommt der Alters­struk­tur der Beleg­schaft zu.

…haben ja auch eine älter wer­dende Beleg­schaft, d.h. auch die Bereit­schaft zu lernen, nimmt dann ab. (Inter­view 4)

Dann haben wir das Pro­blem, es gibt eine Reihe von Mit­ar­bei­tern, die schon ein gewis­ses Alter erreicht haben, und die tun sich natür­lich schwe­rer als die jungen Leute, etwas neu zu lernen, sich mit Ver­än­de­run­gen aus­ein­an­der zu setzen. Und nicht, weil sie nicht wollen, son­dern weil sie ab einer bestimm­ten Stelle auch nicht können. (Inter­view 5)

Gleich­zei­tig gibt es Hin­weise darauf, dass die Qua­li­fi­zie­rung nicht immer aus­rei­chend war/ist bzw. an die Beschäf­ti­gen Anfor­de­run­gen gestellt wurden/werden, für die sie noch nicht aus­rei­chend aus­ge­bil­det und vor­be­rei­tet sind. Aktu­elle Bemü­hun­gen erfas­sen den Qua­li­fi­ka­ti­ons­be­darf und stre­ben an, den Beschäf­ti­gen mehr Zeit für Qua­li­fi­ka­tio­nen einzuräumen.

In den letz­ten Jahren wurde das nicht so gut behan­delt, zwar gemacht, aber den Mit­ar­bei­tern nicht genü­gend Zeit gege­ben; schon an der einen oder ande­ren Stelle ein Qua­li­fi­ka­ti­ons­de­fi­zit. (Inter­view 1)

Von eini­gen Beschäf­tig­ten wurde eher die Sorge geäu­ßert, durch die Auto­ma­ti­sie­rung geis­tig weni­ger gefor­dert zu sein. Ver­ein­zelt kam in den Inter­views zum Aus­druck, dass die Arbeit als mono­ton erlebt wird.

Da gab es dann auch die Frage, „Was soll ich denn hier noch machen? Ich kann ja mein Gehirn zuhause lassen, ich muss nur lesen können, und dann mach ich das, was mir das über­ge­ord­nete System sagt. (Inter­view 7)

Mono­to­nie und Rou­tine ist ent­stan­den: wenn Wissen zu Anla­gen einmal vor­han­den, dann ändert sich daran nichts mehr – das erle­ben viele als Belas­tung. (Inter­view 1)

Der Aspekt man­geln­der geis­ti­ger Her­aus­for­de­rung gilt auch für die ver­blei­ben­den Ope­ra­tor­tä­tig­kei­ten. Diese sind z. T. noch weni­ger anspruchs­voll als vor der Auto­ma­ti­sie­rung, weil sie nur noch das reine Beladen/Entladen beinhal­ten und alles andere der Roboter/das System entscheidet.

Und das ist natür­lich eine Schwie­rig­keit zum einen dem Mit­ar­bei­ter zu ver­mit­teln, dass er sehr wich­tig ist, trotz dessen, dass die Auf­gabe an sich jetzt nicht die höchs­ten Anfor­de­run­gen an Mit­ar­bei­ter selbst stellt. (Inter­view 6)

4.4.3 Fazit zu Belas­tun­gen und Gesundheitssituation

  • Reduk­tion kör­per­lich schwe­rer und ergo­no­misch ungüns­ti­ger Arbeit.
  • Pro­duk­ti­ons­ar­beit wird zu Bild­schirm­ar­beit mit ent­spre­chen­den Belas­tun­gen (Augen, Sitzen)
  • Pro­duk­ti­ons­sys­tem zielt auf hohe Stan­dar­di­sie­rung von Abläu­fen –> Mit­den­ken und Pro­blem­lö­sen im Regel­fall nicht erfor­der­lich; eher reine Über­wa­chungs­tä­tig­kei­ten; wenig Entscheidungsspielraum
  • Auch in Stör­fäl­len unter­stützt System durch stan­dar­di­sierte Handlungshilfen.
  • Anla­gen signa­li­sie­ren War­tungs­be­darf selbst; Über­wa­chung fokus­siert also diese Anla­gen­hin­weise; Anzei­gen zu Anlagenzuständen/Störungsanzeigen selbst müssen nicht mehr inter­pre­tiert werden
  • Den­noch Situa­tio­nen, in denen eigene Ent­schei­dun­gen erfor­der­lich –> kom­ple­xes Wissen über die Abläufe, Anla­gen und Lose nötig, um mög­lichst effi­zi­ent und wirt­schaft­lich zu handeln.
  • Wech­sel von Phasen mit gerin­ger vs. hoher Informationsmenge
  • Hohe Qua­li­fi­ka­ti­ons­er­for­der­nisse einer­seits und län­gere Phasen mono­to­ner Arbeit ande­rer­seits stel­len dabei einen Wider­spruch dar.
  • Gewähr­leis­tung von Wissenssicherung/Abrufbarkeit kom­ple­xen Wissens/Übung, wenn nur selten Hand­lungs­be­darf besteht
  • Auto­ma­ti­sie­rung schafft Zufalls­auf­ga­ben für die Beschäf­tig­ten –> Her­aus­for­de­rung oder Gren­zen für die Gestalt­bar­keit von Arbeit?
  • Rück­gang der Auf­ga­ben­viel­falt (durch Fokus­sie­rung auf Über­wa­chungs­auf­ga­ben) bei gleich­zei­ti­gem Anstieg von Ver­ant­wor­tungs­be­rei­chen (mehr Anla­gen zu betreuen als früher)
  • hohe Takt- und Durch­lauf­zei­ten, Ver­dich­tung von Aufgaben
  • Kos­ten­druck
  • Die Reduk­tion der Beschäf­tig­ten­zahl pro Anla­gen­be­reich und Schicht hat zu Ver­än­de­run­gen in sozia­len Bezie­hun­gen geführt.
  • Angst vor Arbeits­platz­ver­lust spielte zu Beginn der Auto­ma­ti­sie­rungs­be­stre­bun­gen eine große Rolle.
  • Keine Ver­än­de­run­gen in Unfall­si­tua­tion (Sen­so­rik in Robo­tern; räum­li­che Tren­nung von Pro­duk­tion und Überwachung/Steuerung)
  • Kran­ken­stand und Lang­zeit­er­kran­kun­gen in Ten­denz stei­gend; eher durch demo­gra­phi­sche Situa­tion erklärbar
  • Rück­gang Beschwer­den Hand­ge­lenke und Ellbogen
  • Ver­ein­zelt Ver­än­de­run­gen im psy­chi­schen Befin­den beschrie­ben –> per­ma­nente Anpas­sungs­pro­zesse, Arbeitsverdichtung

6.1 Qua­li­fi­zie­rung der Beschäf­tig­ten im Zusam­men­hang mit Automatisierung

Die Auto­ma­ti­sie­rung und die damit ein­her­ge­hen­den Ver­än­de­run­gen waren eine große Her­aus­for­de­rung und gleich­zei­tig eine große Chance für die Per­so­nal­ent­wick­lung. Im Pro­duk­ti­ons­be­reich arbei­ten über­wie­gend Mitarbeiter*innen, die in Vor-Auto­ma­ti­sie­rungs-Zeiten des Ope­ra­ting aus ande­ren Beru­fen gekom­men sind und ange­lernt wurden.
Die Qua­li­fi­zie­run­gen im Rahmen der Auto­ma­ti­sie­rung muss­ten wäh­rend des lau­fen­den Tages­ge­schäfts durch­ge­führt werden. Nicht alles ist dabei opti­mal gelau­fen, für aktu­elle und anste­hende Lern- und Qua­li­fi­ka­ti­ons­er­for­der­nisse soll den Mitarbeiter*innen mehr Zeit gege­ben werden.

Wir haben ein rich­ti­ges Schu­lungs­kon­zept auf­ge­stellt, welche Neu­qua­li­fi­zie­rung brau­chen wir, wie viele Mit­ar­bei­ter müssen für diese Rich­tung qua­li­fi­ziert werden und dann sind die Schu­lun­gen ange­lau­fen. Aber schon neben der nor­ma­len täg­li­chen Arbeit, also da war schon ein biss­chen mehr Her­aus­for­de­rung dann da… Also die Umset­zung der Auto­ma­ti­sie­rung, dann sowieso das täg­li­che Geschäft und Her­stel­len von Pro­duk­ten und das Qua­li­fi­zie­ren ist neben­her­ge­lau­fen. (Inter­view 5)

Es erga­ben sich dabei Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten für die Beschäftigten.

Ander­seits sind in der Über­wa­chung, in dieser Fach­kraft­ebene, die qua­li­ta­tiv höher ist, sind mehr Jobs ent­stan­den, d.h. im glei­chen Zeit­raum konnte ich dann noch einem gewis­sen Anteil an Mit­ar­bei­tern eine Per­spek­tive bieten, sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, was vorher viel­leicht gar nicht mög­lich gewe­sen wäre. (Inter­view 6)

Schu­lun­gen und Wei­ter­bil­dun­gen der Beschäf­tig­ten liefen und laufen vor allem intern. Nur für die Instandhalter*innen gibt es ver­ein­zelt Kurs beim Anlagenhersteller.

Posi­tiv für Leute, die gesucht werden, ich merke, dass ver­mehrt Ein­stel­lun­gen statt­fin­den, das ist für den einen oder ande­ren der hier als Leih­ar­bei­ter tätig ist. Eine Chance auch für die Per­so­nen, die sich leis­tungs­tech­nisch ver­än­dern wollen oder die aus einer Nacht­schicht raus wollen in andere Berei­che. Also es ent­ste­hen mehr Mög­lich­kei­ten indi­vi­du­ell zu reagie­ren, soweit ich das jetzt beur­tei­len kann. Man hat ja neue Kon­tin­gente, sowohl für Leih­ar­bei­ter, dass sie dann über­nom­men werden, bezie­hungs­weise eben auch für Mit­ar­bei­ter aus ande­ren Berei­chen, die dann in eine neue Posi­tion rein­wach­sen können. Man ist inter­es­siert den Fach­ar­bei­ter mit seinen Qua­li­tä­ten zu halten. (Inter­view 3)

Um Qua­li­fi­ka­ti­ons­be­darfe sowie Pas­sung von Mitarbeiter*innen und Anla­gen zu ermit­teln, werden Qua­li­fi­ka­ti­ons­ma­tri­zen erstellt, die die Qua­li­fi­ka­tio­nen und Zer­ti­fi­zie­run­gen der Mitarbeiter*innen und die Anfor­de­run­gen der Anla­gen beinhalten.
Aktu­ell wird stär­ker als früher Insour­cing betrie­ben, d.h. Auf­ga­ben werden nicht mehr aus­ge­la­gert. So soll die Repa­ra­tur der Auto­ma­ti­sie­rungs­sys­teme zuneh­mend durch eigene Beschäf­tigte über­nom­men werden.
Auch auf das Profil der Aus­bil­dungs­be­rufe im Pro­duk­ti­ons­be­reich hatte die Auto­ma­ti­sie­rung Aus­wir­kun­gen, indem die Anfor­de­run­gen ange­passt werden mussten.

Anfor­de­run­gen an den Aus­bil­dungs­stand haben deut­lich zuge­nom­men. (Inter­view 2)

Bei Aus­bil­dung von Lehr­lin­gen wird Ope­ra­ting-Profil von früher nicht mehr gebraucht. (Inter­view 2)

6.2 Wis­sens­ma­nage­ment, Wissenssicherung

Im gesam­ten Unter­neh­men, bereichs­über­grei­fend, gibt es viele Stan­dard­pro­zesse und -pro­ze­du­ren, die schrift­lich doku­men­tiert sind. Damit ist ein großer Teil des – vor allem expli­zi­ten – Wis­sens doku­men­tiert. Somit kann Wis­sens­trans­fer auf neue Beschäf­tigte oder intern umge­setzte Beschäf­tigte rela­tiv gut erfol­gen. Es gibt stan­dar­di­sierte Ein­ar­bei­tungs­pläne – „wer ver­mit­telt wel­ches Wissen?“ – sowie Not­fall­pläne, die ein stan­dar­di­sier­tes Vor­ge­hen in bestimm­ten Stö­rungs­fäl­len vorsehen.
Momen­tan wird daran gear­bei­tet, weni­ger offen­sicht­li­ches, impli­zi­tes Wissen – Erfah­run­gen, Netz­werke – zu iden­ti­fi­zie­ren und fest­zu­hal­ten. Auch in Sachen Nach­fol­ge­pla­nung und Tools zur Über­gabe von Wissen steht noch Ent­wick­lungs­ar­beit an. Aktu­ell ist es weni­ger von Bedeu­tung, da die Fluk­tua­tion im Unter­neh­men recht gering ist und im Nor­mal­fall die über­lap­pende Zeit zwi­schen Wis­sens­ge­ber und Wis­sens­neh­mer auch für die Über­gabe von impli­zi­tem Wissen aus­reicht. Mit Blick auf den demo­gra­phi­schen Wandel werden hier Ände­run­gen angestrebt.

also es funk­tio­niert momen­tan, inso­fern gibt es da jetzt keinen großen Bedarf aber ich sehe den Bedarf dann, wenn die Demo­gra­phie stär­ker noch zuschlägt und die Zahl der Mit­ar­bei­ter, die dann raus­geht expo­nen­ti­ell größer wird und die wird rich­tig groß dann irgend­wann mal und ich glaube da braucht man dann schon mal was Sys­te­ma­ti­sches (Inter­view 4)

Auch die Umset­zungs­pro­zesse der Auto­ma­ti­sie­rung sind doku­men­tiert, z. B. 14-Tage-Pläne. Ziel ist es, die Erfah­run­gen für die ande­ren Stand­orte zu nutzen, an denen die Erhö­hung des Auto­ma­ti­sie­rungs­gra­des ansteht. Ebenso sind Schu­lungs­ma­te­ria­lien für die Mit­ar­bei­ter vor­han­den und durch Erfah­run­gen ange­passt worden.

So und diese ganzen Schu­lun­gen, die wir den Mit­ar­bei­tern haben zukom­men lassen, da gibt ja doch Ver­än­de­run­gen oder Sachen, auf die die Leute beson­ders achten sollen, Sachen, die sie besser nicht tun sollen – auch das ist alles doku­men­tiert und mit Schu­lungs­ma­te­rial ver­se­hen. (Inter­view 5)

6.3 Füh­rung

Ver­än­de­run­gen im Bereich der Füh­rung hat die Auto­ma­ti­sie­rung dahin­ge­hend gebracht, dass die Füh­rungs­spanne klei­ner gewor­den ist. So gab es z. B. Berei­che, in denen ein Schichtleiter*in mit zwei Teamleiter*innen bis zu 60 Beschäf­tigte geführt haben.

Heute gibt’s einen Schicht­lei­ter, der hat drei oder vier Leit­stands­mit­ar­bei­ter zu führen. (Inter­view 5).

Dies ermög­licht eine inten­si­vere Aus­ein­an­der­set­zung mit dem eige­nen Team.
Unab­hän­gig von der Auto­ma­ti­sie­rung ist gesunde Füh­rung ein Thema im Unter­neh­men. Vor­ge­setzte sollen dabei als Vor­bild fun­gie­ren: sie sollen ihre Leute zur Bewe­gung (auch in Bespre­chun­gen) ani­mie­ren und ihnen die Mög­lich­keit bzw. Zeit dazu geben.
Es finden jähr­li­che Mitarbeiter*innengespräche zwi­schen Füh­rungs­kräf­ten und Mitarbeiter*innen statt, in denen Auf­ga­ben und Zielen bespro­chen und doku­men­tiert werden.

1.1 Ziel­stel­lung und Grundannahmen

Ziel:

  • Beschrei­bung neuer Tech­no­lo­gien und damit ein­her­ge­hen­den Ver­än­de­run­gen der Arbeit und Arbeitsgestaltung
  • Unter­su­chung der sich daraus erge­ben­den Ver­än­de­run­gen in den Belas­tun­gen, in der Gesund­heit und den Beschwer­den der Beschäf­tig­ten sowie Anpas­sun­gen im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Grund­an­nah­men:
Die Halb­lei­ter­bran­che ist eine sehr dyna­mi­sche Bran­che, die stark durch Kos­ten­druck getrie­ben wird (Rock’s Law: „The cost of capi­tal equip­ment to build semi­con­duc­tors will double every four years.“ (Ross 2004; Null, Lobur 2006)1) und in der tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen zur Kos­ten­ein­spa­rung von großer Bedeu­tung sind. Dazu gehört die Ein­spa­rung von Per­so­nal durch Auto­ma­ti­sie­rung von Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen. Zur tech­ni­schen Rea­li­sie­rung werden Zulie­fer­fir­men zur Her­stel­lung von Robo­ter- und Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sun­gen her­an­ge­zo­gen. Unge­klärt ist, in wel­chem Ausmaß die Her­stel­ler hoch tech­no­lo­gi­sier­ter Fer­ti­gungs­lö­sun­gen ihr eige­nes Unter­neh­men dem tech­no­lo­gi­schen Wandel ihrer Kund*innen anpas­sen müssen.

1: zitiert nach Hel­lige, H. D. (2009). Ska­len­öko­no­mi­sche Men­gen­ef­fekte der Infor­ma­ti­ons­tech­nik und ihr Ein­fluss auf den Res­sour­cen­ver­brauch. Weller, I.(Hg.), Sys­tems of Pro­vi­sion & Indus­trial Eco­logy: artec-Paper, 162, 135.

1.2 Zugang und Material

Das Unter­neh­men ist geför­der­ter Part­ner im Pro­jekt­ver­bund. Der Zugang zu den Interviewpartner*innen wurde über den Projektmitarbeiter*in im Unter­neh­men (Funk­tion: kauf­män­ni­scher Leiter*in/stellvertretender Geschäftsführer*in) geschaf­fen. Es wurden sieben Inter­views mit fol­gen­den Per­so­nen bzw. Berei­chen durchgeführt:

  • Abteilungsleiter*in Mecha­nik-Mon­tage
  • Abteilungsleiter*in Elek­tro-Mon­tage
  • Abteilungsleiter*in Inbe­trieb­nahme und Service
  • kauf­män­ni­scher Leiter*in/stellvertretender Geschäftsführer*in
  • Betriebs­arzt (extern)
  • Sicherheitsingenieur*in (extern)
  • Personalreferent*in (des zu fusio­nie­ren­den Unternehmens)
  • vor­ran­gig unter­such­ter Bereich: Fertigung/Produktion; zum Teil auch Service/Instandhaltung; Office

Die Dauer der Inter­views vari­ierte zwi­schen 56 Minu­ten und 3 Stunden/34 Minu­ten (letz­te­res auf drei Gesprä­che ver­teilt). Die Inter­views wurden mit Dik­tier­ge­rät auf­ge­zeich­net, tran­skri­biert und mit der Soft­ware MAXQDA einer the­ma­ti­schen Ana­lyse unter­zo­gen. Dar­über hinaus erfolgte Zugang zu aus­ge­wähl­ten Unter­neh­mens­da­ten. Es fanden zwei Unter­neh­mens­be­ge­hun­gen im Bereich der Pro­duk­tion (Mon­ta­ge­hal­len, Teil des Rein­raums, CNC-Frä­se­rei) statt: vor und nach der Fusio­nie­rung, was gleich­be­deu­tend ist mit vor und nach dem Umzug an einen neuen Firmenstandort.

2. Basis­da­ten und betrieb­li­che Strukturen

Für die Fall­stu­die wurde ursprüng­lich das Unter­neh­men 1a betrach­tet, wel­ches im Ver­lauf der Inter­views mit dem Unter­neh­men 1b zum Unter­neh­men 1 fusio­nierte. Die nach­fol­gen­den Infor­ma­tio­nen bezie­hen sich auf das Unter­neh­men 1a. Aus­sa­gen, die sich auf das Unter­neh­men 1b oder das neue Gesamt­un­ter­neh­men 1 bezie­hen, werden als solche kennt­lich gemacht.
Die Anga­ben bezie­hen sich über­wie­gend auf den Zeit­punkt der Befra­gun­gen. Anga­ben, die sich auf kom­mende Ver­än­de­run­gen, Ent­wick­lun­gen und Per­spek­ti­ven bezie­hen, sind farb­lich hervorgehoben.

Das Unter­neh­men 1a wurde im Mai 1991 gegrün­det. In dieser Ein­rich­tung wurden Geräte für die Foto- und Elek­tro­nen­strahl­li­tho­gra­fie sowie Kon­troll­ge­räte ent­wi­ckelt und gefer­tigt. Darauf auf­bau­end begann es 1991 seine Geschäfts­tä­tig­keit im Bereich Auto­ma­ti­sie­rung der Elektronikfertigung.

Heute ist es ein spe­zia­li­sier­ter Anbie­ter von Robo­ter- und Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sun­gen für das Hand­ling von Wafern, Car­ri­ern (Trans­port­kas­set­ten von Wafern), Litho­gra­fie­mas­ken und ähn­li­chen Sub­stra­ten der Halb­lei­ter- und Elek­tronik­in­dus­trie. Es fokus­siert sich zum einen auf die Nach­rüs­tung bestehen­der Fer­ti­gungs­an­la­gen und kom­plet­ter Bestands­fa­bri­ken, zum ande­ren ent­wi­ckelt und pro­du­ziert es kom­plexe Hand­ling­sys­teme für Pro­zess- und Mess­tech­nik zukünf­ti­ger Halb­lei­ter­tech­no­lo­gien. Zum Auf­ga­ben­spek­trum gehört neben der Ent­wick­lung und Kon­struk­tion der Anla­gen sowie der Ent­wick­lung der ent­spre­chen­den Soft­ware auch die Elek­tro- und Mecha­nik-Mon­tage der Pro­dukte. Die Bau­teile werden über Zulie­fe­rer gestellt oder zum Teil selbst gefer­tigt. Die Inbe­trieb­nahme erfolgt zunächst vor Ort im Unter­neh­men und anschlie­ßend beim Kunden. Hier wird eine Anpas­sung an die Gege­ben­hei­ten vor Ort vor­ge­nom­men. Zum Ange­bots­spek­trum des Unter­neh­mens gehört wei­ter­hin die War­tung und Feh­ler­be­he­bung, sowohl in Form eines tele­fo­ni­schen Sup­ports als auch des Ser­vice vor Ort beim Kunden.

Im Jahr 2014 änder­ten die Besitz­ver­hält­nisse und es wurde eine Hol­ding GmbH gegrün­det. Im Jahr 2015 erwarb die Hol­ding GmbH ein wei­te­res Unter­neh­men (im Fol­gen­den als Unter­neh­men 1b bezeich­net). Beide Unter­neh­men arbei­ten bereits über viele Jahre im engen Kunden-Lie­fe­ran­ten-Ver­hält­nis zusam­men. Im Jahr 2016 wurden beide Firmen zusam­men­ge­führt und arbei­ten an einem neuen, gemein­sa­men Stand­ort als eine Firma (im Fol­gen­den als Unter­neh­men 1 bezeich­net) am Markt für Zukunfts­pro­jekte mit Schwer­punkt Indus­trie 4.0.

Tabelle: Basis­da­ten und betrieb­li­che Struk­tu­ren Unter­neh­men 1a (Stand 2015) und dem gesam­ten Unter­neh­men nach Fusion (Stand 2016)

Unter­neh­men 1a (Stand 2015) Unter­neh­men 1 (nach Fusion, Stand 2016)
Anzahl Beschäf­tigte 58 150
Jah­res­um­satz (in Tsd. Euro) 8.185€ 14.385€
Per­so­nal­struk­tur
Alters­struk­tur: <30 = 10% (n=6), 30-39 = 45% (n=26), 40-49 = 19% (n=11), 50-59 = 23% (n=13), ≥60 = 3% (n=2) folgt
Frau­en­an­teil 15% (n=8) folgt
Qua­li­fi­ka­ti­ons­struk­tur: An- und Unge­lernte = 0%, Fach­kräfte = 52% (n=30), Aka­de­mi­ker (einschl. Meister/Techniker) = 48% (n=28) folgt
Arbeits­ver­träge 100% in Fest­an­stel­lung, 5% (n=3) in Teilzeit folgt
Arbeits­zeit Gleit­zeit für alle (ver­stärkt im Office-Bereich); keine Schichtarbeit folgt
Arbeits­ort prin­zi­pi­ell alle vor Ort; z.T. bei Inbe­trieb­nahme beim Kunden folgt
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Kran­ken­stand Krank-Tage = 655.59 folgt
Lang­zeit­er­kran­kun­gen n=1 folgt
Unfall­ver­si­che­rer BGETEM BGETEM
Anzahl Betriebs­ärzte n=1 (extern) n=1 (extern)
Anzahl Fach­kräfte für Arbeitssicherheit n=1 (extern) n=1 (extern)
Sicher­heits­be­auf­trage n=4 (intern)
Ersthelfer*innen n=6 (intern)
Brandschutzhelfer*innen n=7 (intern)
Rein­raum­über­wa­chung zwei externe Firmen; ein inter­ner Reinraum-Verantwortlicher
Tarif und Interessenpolitik
Tarif­ver­trag ohne Tarif­ver­trag ohne Tarif­ver­trag
Per­so­nal­ver­tre­tung kein Betriebs­rat vor­han­den; keine Gewerkschaftsmitglieder kein Betriebs­rat vor­han­den; keine Gewerkschaftsmitglieder

 

Das Unter­neh­men 1a besteht zum Zeit­punkt 08/2016 (vor Fusion) aus fol­gen­den Abtei­lun­gen: Mecha­ni­sche Tei­le­fer­ti­gung, Mecha­nik-Mon­tage, Elek­tro-Mon­tage, Ser­vice (IBN), Mecha­nik-Kon­struk­tion & -Ent­wick­lung, Elek­tro-Kon­struk­tion & -Ent­wick­lung, Soft­ware­ent­wick­lung, Ver­trieb und all­ge­meine Administration.

 

[Abbil­dung 1: Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur des Unter­neh­mens 1a (Stand 2015)]

 

[Abbil­dung 2: Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur des fusio­nier­ten Unter­neh­mens 1 (Stand 2016)]