6.1 Anpas­sun­gen des AGS auf­grund ver­än­der­ter Arbeitsbedingungen

Stei­gende psy­chi­sche Belastungen

In den Maß­nah­men nimmt der Umgang mit der beschrie­be­nen Arbeits­last und den stei­gen­den psy­chi­schen Belas­tun­gen einen zen­tra­len Bestand­teil ein. Zur Reduk­tion der Arbeits­last im Sinne einer Ver­hält­nis­prä­ven­tion gibt es weni­ger kon­krete Aus­sa­gen. Es finden sich Ange­bote wie Selbst- und Zeit­ma­nage­ment- und Meditationskurse.

Orts­fle­xi­bles Arbeiten

Das mobile Arbei­ten führt dazu, dass die Mitarbeiter*innen für ihren mobi­len Arbeits­platz und dessen ergo­no­mi­sche Aspekte selbst ver­ant­wort­lich sind. Gemäß der Arbeits­stät­ten­ver­ord­nung unter­liegt mobi­les Arbei­ten, anders als Tele­ar­beit, nicht den (Arbeits­schutz-) Vor­schrif­ten. Daher hat das Unter­neh­men in einer Betriebs­ver­ein­ba­rung fest­ge­hal­ten, dass es zum Thema mobi­les Arbei­ten ein Gespräch zwi­schen Füh­rungs­kraft und Mitarbeiter*in geben muss. Es ist auch eines der Schwer­punkt­the­men der jähr­li­chen Arbeits­schutz­be­leh­rung, zu dem ein Foli­en­satz erstellt wurde, den die Füh­rungs­kräfte nutzen können. Vom Betriebs­arzt gibt es die Emp­feh­lung, das Note­book an einen Bild­schirm und eine Tas­ta­tur anzuschließen.

In eini­gen Berei­chen gibt es keine festen Arbeits­plätze für die Beschäf­tig­ten. Um hier die Akteure des Arbeits­schut­zes (z.B. Brand­schutz, Erst­hel­fer, Eva­ku­ie­rungs­hel­fer) zu kenn­zeich­nen, wird dies nicht über Tür­schil­der gere­gelt, son­dern über ent­spre­chende Schutz­wes­ten, die über die Stuhl­lehne gehängt werden. So wird der räum­li­chen Fle­xi­bi­li­tät Rech­nung getragen.

Der tech­ni­sche Arbeits­schutz bedeu­tet, ich weiß genau, wo sitzen meine Eva­ku­ie­rungs­hel­fer, wo Erst­hel­fer, da haben sie ein Büro­schild, ist da ein Kreuz dran, eine Mar­kie­rung, wenn alle Leute raus­ge­hen, kann ich die durch­zäh­len, dass ich weiß, dass alle auch aus dem Gebäude sind beim Feu­er­alarm zum Bei­spiel. Das sind diese klas­si­schen Mecha­nis­men, die in vielen Unter­neh­men noch so funk­tio­nie­ren. Bei uns haben wir zum Bei­spiel drüben in den fle­xi­blen Arbeits­wel­ten so, man weiß gar nicht, wo wer sitzt, damit weiß ich auch nicht, wo der Erst­hel­fer sitzt, da brau­che ich das drau­ßen an der Tür auch nicht schrei­ben, damit funk­tio­nie­ren diese ganzen Mecha­nis­men im Unter­neh­men nicht mehr. Wir wissen nicht, wenn das Gebäude geräumt wird, ob alle drau­ßen sind, wir wissen nicht, wer wen zählen soll. Das ist ein Punkt, der beim Gespräch mit der Betriebs­kran­ken­kasse beson­ders auf­fäl­lig war vom Change, weil wir können an der Stelle diese Vor­ga­ben nicht umset­zen, die der Kon­zern uns macht. Da sind wir eine Beson­der­heit. Das war, glaube ich, mit das Gra­vie­rendste.“ (Inter­view 2)