Die größten Veränderungen hat es für die Beschäftigten im ehemaligen Operating-Bereich gegeben, die nun an den Überwachungsarbeitsplätzen tätig sind. Die Automatisierung hat dabei in erster Linie körperliche Entlastungen zur Folge. Das Heben und Tragen der Lose stellte eine körperlich schwere Arbeit dar. Die Bestückung der Anlagen war außerdem mit ergonomisch ungünstigen und einseitigen Haltungen und Bewegungen verbunden (Kipp- und Drehbewegungen). Besonders die Handgelenke, Ellbogen und Schultern waren betroffen.
Dann gab es ein ergonomisches Problem. Die Mitarbeiter mussten die Lose so anfassen und so drehen. Ist eine stark einseitige Belastung, weil die Fenster, wo sie die Lose reinstellen müssen, sehr klein sind. […] Da waren die Leute auch froh. Ist kein Job für die Dauer. (Interview 7)
Die Laufstrecken für die Beschäftigten an den Überwachungsarbeitsplätzen sind, verglichen mit denen der ehemaligen Operator-Tätigkeiten, geringer geworden. Gelegentlich sind Wege zu den Anlagen erforderlich. Dabei spricht sich das Team in einer Schicht ab, wer zu welchen Anlagen geht und wer am Leitstand verbleibt. Für die Beschäftigten des zentralen Operating-Teams, die Anlagen weiterhin manuell bestücken, sowie für die Instandhalter*innen sind lange Laufwege geblieben bzw. mehr geworden, weil sie für größere Anlagenbereiche zuständig sind.
…kurze Laufwege. Früher sind sie sechs bis sieben Kilometer pro Schicht gelaufen, heute geschätzt eins bis zwei Kilometer. (Interview 5)
Dafür finden sich hier die typischen Belastungen eines Bildschirmarbeitsplatzes – dauerhaftes Sitzen und Beanspruchung der Augen.
Hinsichtlich Gefährdungen durch Chemikalien, Strahlung, Lärm etc. hat es keine Veränderungen gegeben. Auch die Reinraumbedingungen und die entsprechenden Schutzkleidungen (Handschuhe –> Feuchtarbeit) haben sich durch Einführung der Automatisierung nicht verändert.