4.3 Kör­per­li­che Be- und Entlastungen

Die größ­ten Ver­än­de­run­gen hat es für die Beschäf­tig­ten im ehe­ma­li­gen Ope­ra­ting-Bereich gege­ben, die nun an den Über­wa­chungs­ar­beits­plät­zen tätig sind. Die Auto­ma­ti­sie­rung hat dabei in erster Linie kör­per­li­che Ent­las­tun­gen zur Folge. Das Heben und Tragen der Lose stellte eine kör­per­lich schwere Arbeit dar. Die Bestü­ckung der Anla­gen war außer­dem mit ergo­no­misch ungüns­ti­gen und ein­sei­ti­gen Hal­tun­gen und Bewe­gun­gen ver­bun­den (Kipp- und Dreh­be­we­gun­gen). Beson­ders die Hand­ge­lenke, Ell­bo­gen und Schul­tern waren betroffen.

Dann gab es ein ergo­no­mi­sches Pro­blem. Die Mit­ar­bei­ter muss­ten die Lose so anfas­sen und so drehen. Ist eine stark ein­sei­tige Belas­tung, weil die Fens­ter, wo sie die Lose rein­stel­len müssen, sehr klein sind. […] Da waren die Leute auch froh. Ist kein Job für die Dauer. (Inter­view 7)

Die Lauf­stre­cken für die Beschäf­tig­ten an den Über­wa­chungs­ar­beits­plät­zen sind, ver­gli­chen mit denen der ehe­ma­li­gen Ope­ra­tor-Tätig­kei­ten, gerin­ger gewor­den. Gele­gent­lich sind Wege zu den Anla­gen erfor­der­lich. Dabei spricht sich das Team in einer Schicht ab, wer zu wel­chen Anla­gen geht und wer am Leit­stand ver­bleibt. Für die Beschäf­tig­ten des zen­tra­len Ope­ra­ting-Teams, die Anla­gen wei­ter­hin manu­ell bestü­cken, sowie für die Instandhalter*innen sind lange Lauf­wege geblie­ben bzw. mehr gewor­den, weil sie für grö­ßere Anla­gen­be­rei­che zustän­dig sind.

…kurze Lauf­wege. Früher sind sie sechs bis sieben Kilo­me­ter pro Schicht gelau­fen, heute geschätzt eins bis zwei Kilo­me­ter. (Inter­view 5)

Dafür finden sich hier die typi­schen Belas­tun­gen eines Bild­schirm­ar­beits­plat­zes – dau­er­haf­tes Sitzen und Bean­spru­chung der Augen.

Hin­sicht­lich Gefähr­dun­gen durch Che­mi­ka­lien, Strah­lung, Lärm etc. hat es keine Ver­än­de­run­gen gege­ben. Auch die Rein­raum­be­din­gun­gen und die ent­spre­chen­den Schutz­klei­dun­gen (Hand­schuhe –> Feucht­ar­beit) haben sich durch Ein­füh­rung der Auto­ma­ti­sie­rung nicht verändert.