In der Produktion ist eine digitale Abbildung der Produktionskette zurzeit der Befragung in der Planungsphase. Damit soll eine Nachverfolgung sowie die Abfrage des Bearbeitungsstatus jeder Glasscheibe realisiert werden. Die Parameter/Produktionsdaten wie die Größe und das Gewicht der Scheibe, die Temperatur an der Maschine, die Bearbeitungszeit an jeder Station usw. können dann gespeichert werden und langfristig für die Qualitätssicherung sowie Forschung und Entwicklung im Unternehmen genutzt werden. Dafür werden auf jeder Glasscheibe Barcodes angebracht, die eingescannt und somit ins System aufgenommen werden können. Die MitarbeiterInnen können dann die Arbeitsschritte, welche die Scheibe bereits durchlaufen hat sowie jene, die sie noch durchlaufen muss, auf einer digitalen Statusanzeige verfolgen.
„Da geht es in erster Linie nicht darum, wie viel hat einer geschafft, sondern um Sachen wie: Tritt am Ende ein Fehler auf? Tritt er auf anderen Fensterscheiben auch auf? Gehören die alle irgendwie zusammen? Sind die aus einem Fertigungsprozess?“ (Unternehmen 4, Interview 2)
Die Einführung eines einheitlichen Systems bzw. Erweiterung des im Vertrieb für die Angebots- und Auftragserfassung genutzten Systems ist geplant, da die derzeit genutzte Software ALFAK den veränderten Ansprüchen nicht mehr genügt. Insbesondere die digitale Vernetzung der derzeit eher nebeneinanderstehenden Unternehmensbereiche Produktion und Office ist hierbei von zentralem Interesse. Eine wünschenswerte digitale Vernetzung der Außendienstmitarbeiter mit dem Firmenstandort wird in den Interviews ebenfalls thematisiert. Die Befragten betonen, dass sie wenig digital arbeiten und wünschen sich einen höheren Grad der Digitalisierung sowie Automatisierung im Unternehmen, um die Prozessoptimierung, höhere Strukturierung, Transparenz der Produktionsprozesse und Fehlervermeidung im Arbeitsprozess zu ermöglichen. Außerdem erhoffen sich die Interviewten durch den Einsatz des neuen Systems Einsparung des Arbeitsaufwandes und Vereinfachung der Arbeitsprozesse sowie Verbesserung des Dokumentationsmanagements.
Die Einführung der neuen Systeme bezeichnen die Befragten als einen „schleichenden Prozess, der viel Geduld fordert“. Jedoch wird in den Gesprächen deutlich, dass die Umstrukturierungsprozesse als dringend erforderlich gesehen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und Existenz der Firma zu sichern. Die größten Schwierigkeiten bei der Einführung sind derzeit die unvollständige Strukturiertheit und Definition der Änderungsprozesse, unklare Kommunikation zwischen den Abteilungen sowie Zeitmangel der verantwortlichen Personen, da die Umstrukturierung im laufenden Betrieb stattfindet.
„Lieber ein paar kleinere Systeme und wir gucken, dass diese vernetzt miteinander arbeiten können, als ein großes, das alles abdeckt, das schaffen wir nicht zu betreuen, das geht nicht neben der Arbeit. Das kann ein Konzern machen, der da vielleicht zehn Leute anstellt, die das dann einführen, aber das schaffen wir nicht nebenher.“ (Unternehmen 4, Interview 6)
Nichtdestotrotz sind die Befragten von dem hergestellten Produkt und den Entwicklungspotenzialen des Unternehmens überzeugt und äußern in Anbetracht zu erwartender Umstrukturierungsprozesse optimistische Zukunftsaussichten.