Der Geschäftsführer hat das Unternehmen aufgebaut und agiert als klassischer Firmenpatriarch. Sein hierarchisches Verständnis einer Betriebsorganisation vertritt er ganz offen:
Ich bin seit 20 Jahren [hier]. Alles was hier steht hab ich erhungert. Aber sehen Sie, ich hab eigentlich die Komfortzone, wie Sie so schön sagen, hab ich nie gehabt.
Du brauchst immer eine Hierarchie. Du brauchst immer (…) jemanden, der weiß, wo es langgeht, also jedes Schiff hat einen Käpt‘n. Und jede Abteilung braucht genauso seinen Käpt‘n, wie eben halt ein Schiff, ja. Und ich bin jedenfalls der Flottenadmiral und ich versammle die dann immer und sage: Passt auf, wir machen jetzt das so und so und so. (GF)
Die patriarchalisch-hierarchische Führungskultur prägt das Unternehmen und erfährt im Zuge der technischen Weiterentwicklung keinen sichtbaren Wandel. Der Geschäftsführer fühlt sich dem Wohl der Mitarbeiter verpflichtet, erkundigt sich nach privaten Problemen, hilft mit Krediten aus oder bezahlt Führerscheinprüfungen, wenn Auszubildende das Rauchen aufgeben. Als Gegenleistung erwartet er die Einordnung in eine hierarchische und partizipationsarme Unternehmenskultur. Trotz des ausgeprägten Digitalisierungspfades sind alle Entscheidungen Chefsache. Der technologische Entwicklungspfad basiert zwar auf einer wachsenden Produktionsintelligenz der Beschäftigten führt aber nicht zu flacheren Hierarchien, mehr Transparenz, Beteiligung oder Kooperation.