Neue und sich verändernde Anforderungen erschweren nicht nur die Rekrutierung, sondern auch die Bindung des Personals. Der Aufbau der automatischen Fertigungsstrecken hat dazu geführt, dass viele ältere Beschäftigte nicht in der Lage oder nicht gewillt waren, sich auf die verändernden Bedingungen einzustellen und daher das Unternehmen verlassen haben. Angesichts der gestiegenen Komplexität vernetzter Prozesse, erweist sich ihr bisheriger Erfahrungsvorteil als fragil. Aber auch unter den jüngeren Beschäftigten ist die Fluktuation hoch. Nach Auskunft des Geschäftsführers verlässt ein Teil der Mitarbeiter das Unternehmen, weil es an Aufstiegsmöglichkeiten fehlt.
Also das Problem bei uns besteht da drin, dass wir 36 Leute sind von den 36 Leuten möchte jeder; also junge Leute haben das Ziel, in der Karriereleiter nach oben zu klettern. Wenn sie bei VW arbeiten würden, haben sie, ich glaube, 18 Stufen der tariflichen Verbesserung. Also falls sie jedes Jahr eine Stufe nehmen können. Das ist bei uns nicht der Fall. Also bei uns gibt es einfach nur ‚ich kann das oder ich kann das nicht‘. Und das heißt also ‚ich bin qualifiziert dafür oder ich bin nicht qualifiziert dafür‘. Ich kann erodieren, ich hab es nachgewiesen, ich kann Erodier-Aufgaben lösen oder ich bin es nicht. Das ist etwas, was noch nicht im Griff ist.
Die Rekrutierung und Bindung von Beschäftigten wird dadurch erschwert, dass das Unternehmen in einer ländlichen, eher strukturschwachen und von einer Abwanderungsdynamik gekennzeichneten Region produziert.