Die entscheidenden Veränderungen im Werkzeugbauunternehmen hat der Geschäftsführer mit den jüngsten Facharbeitern und Technikern realisiert und sie in kürzester Zeit in Leitungspositionen befördert. Einige ältere Beschäftigte „sind freiwillig gegangen“(Geschäftsführer), weil sie den technologischen Neuerungskurs nicht mittragen konnten oder wollten. Die personellen Veränderungen prägen die sozialen Beziehungen im Unternehmen. Sowohl der Geschäftsführer als auch der junge Fertigungsleiter berichten über Widerstände und Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit. Ein Teil der Belegschaft stellt sich der hohen Veränderungsdynamik entgegen und arbeitet beispielsweise lieber an konventionellen Maschinen als an den Fertigungsstrecken, die nur zu 30% ausgelastet werden können. Besonders zwischen den jungen technikaffinen Leitungskräften und den älteren Mitarbeitern gibt es Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit.
„Das [Ersatzteile ohne Rücksprache bestellen] wird dann so mal nebenbei unten- oder hintenrum gemacht. Also sicherlich, ein perfektes Team sind wir auch nicht da draußen. Es gibt immer irgendwo den einen Kollegen der vielleicht mir auch ans Leder will, weil er sagt ich würde den Job auch gerne machen. (FL)
Ich bin ja nun einer, nicht einer, ich bin der jüngste von allen Kollegen. Die sind alle älter als ich und [Interviewer: „Sie müssen sich immer gegen die durchsetzen?“], genau, und das ist halt auch schon sehr schwierig. (FL)