4.1.6. Tech­nik­ver­trauen als Kenn­zei­chen „psy­chi­scher Robustheit“

An kon­ven­tio­nel­len Maschi­nen­ar­beits­plät­zen beob­ach­ten Beschäf­tigte die Maschine, um gege­be­nen­falls ein­zu­grei­fen und Werk­stü­cke zu retten. Auf der neuen Fer­ti­gungs­stre­cke ist diese Kon­troll­mög­lich­keit nicht länger gege­ben. „Der Mensch wird raus­ge­nom­men“, umschreibt der Geschäfts­füh­rer die Ver­än­de­rung und for­mu­liert das Anfor­de­rungs­pro­fil eines „psy­chisch robus­ten“ Mit­ar­bei­ters.

Die Maschi­nen­be­die­ner werden inso­fern zum„Skla­ven der Maschine“ (GF), als dass sie den auto­ma­ti­sier­ten Abläu­fen ver­trauen müssen. Gerade älte­ren Mit­ar­bei­tern fällt es schwer, auf die gewohn­ten Beob­ach­tungs- und Kon­troll­mög­lich­kei­ten wäh­rend der Ver­ar­bei­tungs­pro­zesse am Werk­stück zu verzichten.

Du musst dir wirk­lich so sicher sein, dass du Start drückst und gehst [dann] Heim. Und da gibt es halt auch den Typ Mensch, der das nicht kann. Wir haben vorne einen, der hat zwei Maschi­nen. Wenn du dem eine dritte gibst, ist der über­for­dert, weil er bei einer noch drei­mal die Tür auf­macht und auch drei­mal rein­guckt. Und dann geht er zu ande­ren, da rennt er wieder rüber, guckt noch zwei­mal rein. Das hält dann halt auf. (FL)

Es nützt nichts, wenn sie ängst­li­che Kol­le­gen haben. Der macht eigent­lich den ande­ren mehr Arbeit. Es ist nichts, wenn sie jeman­den haben, der kein Ver­trauen hat. Der lässt es sich erst schrift­lich geben, dass er die und die Arbeits­schritte aus­führt. (GF)