Der intensive, sich auf alle Geschäftsprozesse erstreckende Digitalisierungspfad wird nicht allein aus betriebswirtschaftlichen Gründen verfolgt. Nach Auskunft des Managements ist der Druck zu innovieren innerhalb der Branche eher gering. Der digitalisierungsaffine Kurs des Unternehmens entspringt wesentlich einer Technikbegeisterung des Geschäftsführers, der als einer von drei Ingenieuren die Firma aufgebaut hat. Er sieht sich als Vorreiter in Sachen Digitalisierung, initiiert Pilotprojekte mit Forschungseinrichtungen und ist in überbetriebliche Netzwerke und Initiativen im Themenfeld Industrie 4.0 eingebunden.
Die Entscheidung über die Anschaffung und Einführung neuer (digitaler) Technik liegt allein beim Geschäftsführer, der als klassischer Firmenpatriarch agiert. Sein hierarchisches Verständnis einer Betriebsorganisation vertritt er ganz offen:
Ich bin seit 20 Jahren [hier]. Alles was hier steht hab ich erhungert.
Du brauchst immer eine Hierarchie. Du brauchst immer (…) jemanden, der weiß, wo es langgeht, also jedes Schiff hat einen Käpt‘n. Und jede Abteilung braucht genauso seinen Käpt‘n, wie eben halt ein Schiff, ja. Und ich bin jedenfalls der Flottenadmiral und ich versammle die dann immer und sage: Passt auf, wir machen jetzt das so und so und so. (GF)