3.3.1. Technik­ein­füh­rung als zen­tra­li­sierte Entscheidung

Der inten­sive, sich auf alle Geschäfts­pro­zesse erstre­ckende Digi­ta­li­sie­rungs­pfad wird nicht allein aus betriebs­wirt­schaft­li­chen Grün­den ver­folgt. Nach Aus­kunft des Manage­ments ist der Druck zu inno­vie­ren inner­halb der Bran­che eher gering. Der digi­ta­li­sie­rungs­af­fine Kurs des Unter­neh­mens ent­springt wesent­lich einer Tech­nik­be­geis­te­rung des Geschäfts­füh­rers, der als einer von drei Inge­nieu­ren die Firma auf­ge­baut hat. Er sieht sich als Vor­rei­ter in Sachen Digi­ta­li­sie­rung, initi­iert Pilot­pro­jekte mit For­schungs­ein­rich­tun­gen und ist in über­be­trieb­li­che Netz­werke und Initia­ti­ven im The­men­feld Indus­trie 4.0 eingebunden.

Die Ent­schei­dung über die Anschaf­fung und Ein­füh­rung neuer (digi­ta­ler) Tech­nik liegt allein beim Geschäfts­füh­rer, der als klas­si­scher Fir­men­pa­tri­arch agiert. Sein hier­ar­chi­sches Ver­ständ­nis einer Betriebs­or­ga­ni­sa­tion ver­tritt er ganz offen:

Ich bin seit 20 Jahren [hier]. Alles was hier steht hab ich erhungert.

Du brauchst immer eine Hier­ar­chie. Du brauchst immer (…) jeman­den, der weiß, wo es lang­geht, also jedes Schiff hat einen Käpt‘n. Und jede Abtei­lung braucht genauso seinen Käpt‘n, wie eben halt ein Schiff, ja. Und ich bin jeden­falls der Flot­ten­ad­mi­ral und ich ver­sammle die dann immer und sage: Passt auf, wir machen jetzt das so und so und so. (GF)