8.5 Betrieb­li­ches Gesundheitsmanagement

Län­ger­fris­tig ist es Ziel des Unter­neh­mens, indi­vi­du­elle Wün­sche und Bedarfe der Beschäf­tigte durch Schaf­fung indi­vi­dua­li­sier­ba­rer Ange­bote (Sport, Gesund­heits­maß­nah­men) noch stär­ker berück­sich­ti­gen zu können.

Wie in fast allen Unter­neh­men stellt sich die Frage, wie sich mit den Maß­nah­men die Beschäf­tig­ten errei­chen lassen, die davon am meis­ten pro­fi­tie­ren würden. In der Mehr­heit werden vor­ran­gig die­je­ni­gen erreicht, die ohne­hin schon eine aus­ge­prägte Gesund­heits­ori­en­tie­rung haben. Eine wei­tere Her­aus­for­de­rung besteht darin, Einmal-Aktio­nen (wie z. B. Ange­bote und Themen eines Gesund­heits­ta­ges), wenn sie in dau­er­haft ange­bo­tene Maß­nah­men über­führt wurden, auch als dau­er­haft genutzte Ange­bote zu eta­blie­ren. Auch muss ein Bewusst­sein bei den Beschäf­tig­ten dafür geschaf­fen werden, dass der Arbeit­ge­ber Ange­bote schaf­fen kann, dass sie dann aber auch in ihrem Ver­hal­ten gefor­dert sind.

Schließ­lich ist jähr­lich aufs Neue ein Budget für das BGM fest­zu­le­gen, wobei es schwie­rig ist, unmit­tel­bare Effekte auf­zu­zei­gen und gegen kurz­fris­tige Bedarfe wie expan­die­rende Büro­flä­che zu behaup­ten, der dann z.B. ein Work­out-Raum wei­chen muss.

Also die Maß­nah­men werden iden­ti­fi­ziert, es wird auf­ge­schrie­ben, es gibt ganz viel Flip Chart, die damit beschrie­ben sind, was man alles ändern müsste und oft­mals landen die dann aber wirk­lich in der Schub­lade, weil ein­fach andere Sachen an Prio­ri­tät gewin­nen.“ (Inter­view 1)

Dar­über hinaus gibt es noch Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten im Hin­blick auf das Ausmaß, in dem Füh­rungs­kräfte ihre Teams für Gesund­heits­the­men (auch psy­chi­sche Gesund­heit) begeis­tern und in Bezug auf Gesund­heits­ver­hal­ten eine Vor­bild­funk­tion einnehmen.

Ins­be­son­dere im Hin­blick auf die Themen Arbeits­last, Arbeits­ver­dich­tung, die in allen Inter­views deut­lich werden, ist darauf hin­zu­wei­sen, dass Ver­hal­tensprä­ven­tion (z.B. Kurse zum Stress­ma­nage­ment, Acht­sam­keit) nur bis zu einem gewis­sen Punkt wirk­sam ist, dass aber auch Ver­hält­nis­prä­ven­tion erfor­der­lich ist, die an den Rah­men­be­din­gun­gen anset­zen muss (z.B. Fragen wie: braucht es per­so­nelle Unter­stüt­zung?; Wie rea­lis­tisch sind die Kun­den­pro­jekte kalkuliert?).

Zu emp­feh­len ist, die Unter­stüt­zung durch Kran­ken- und Unfall­ver­si­che­rer in stär­ke­rem Ausmaß zu nutzen.