5.4.2 Befin­den

Der Gesund­heits­zu­stand der Beschäf­tig­ten kann der­zeit, vor allem mit Blick auf die Zahlen der Kran­ken­kasse, als sehr gut bezeich­net werden, d. h. es liegt ein gerin­ger Kran­ken­stand vor. Ein Grund dafür ist ver­mut­lich auch im jungen Durch­schnitts­al­ter der Beschäf­tig­ten zu sehen. Aber bereits jetzt ist schon ten­den­zi­ell erkenn­bar, dass krank­heits­be­dingte Aus­fälle im Unter­neh­men häu­fi­ger werden bzw. länger andau­ern. (s. auch demo­gra­phi­sche Situation)

Das Thema Arbeits­last und Über­las­tung findet sich für einen Teil der Teams in den Mitarbeiter*innenbefragungen und wird auch in allen Inter­views deut­lich. Auch die Not­wen­dig­keit, sich stän­dig auf dem Lau­fen­den halten zu müssen, belas­tet einen Teil der Beschäf­tig­ten, wenn sie das Gefühl haben, dieser Anfor­de­rung nicht mehr gewach­sen zu sein.

Also das gibt es auch, dass einige Kol­le­gen […] „ich schaff das nicht mehr, immer auf dem aktu­ells­ten, auf dem neus­ten Stand zu blei­ben. Das geht so rasant schnell“. Gerade viel­leicht auch Kol­le­gen, die früher ganz spe­zi­el­les Know-How, oder auf eine Tech­no­lo­gie, die mitt­ler­weile ver­al­tet ist, dann umzu­schwen­ken und noch­mal mit den eige­nen Anfor­de­run­gen, die man hat, da selber auch wieder so tief rein­zu­stei­gen. Das ist schwie­rig. Ja, das gibt es schon.“ (Inter­view 1)

Ich glaube die… viele Kol­le­gen sehen diese Trends, die Sie gerade anspra­chen, schon als Belas­tung, stück­weit auch als Bedro­hung. Also es ist schon auch so, dass wir durch­aus Kol­le­gen haben, die nach vielen, vielen Jahren bei uns in der Orga­ni­sa­tion dann den Wunsch äußern, das Unter­neh­men zu ver­las­sen, weil sie ein­fach wirk­lich keine Lust und keine Ener­gie mehr haben in der IT-Bran­che zu arbei­ten. Da merkt man dann schon, dass es schein­bar für manche auf die Zeit dann irgend­wann ein­fach zu anstren­gend wird und diese Trends dann immer wieder mit zu ver­fol­gen, viel­leicht auch Teil davon zu sein. Das scheint irgendwo manche gut anzu­stren­gen und von daher denk ich, dass es schon eine gewisse Belas­tung dar­stellt.“ (Inter­view 4)

Nicht alle Beschäf­tig­ten kommen gut mit den Anfor­de­run­gen an räum­li­che Mobi­li­tät zurecht (Kund*innenbetreuung).

Zuneh­mend werden auch Erschei­nun­gen wie Bur­nout berichtet.

B: Im Durch­schnitt werden auch wir natür­lich lang­sam älter, wir merken das auch und ver­su­chen dann dem­entspre­chend ent­ge­gen zu steu­ern. I: Woran merken Sie das? B: Die Sta­tis­tik. Aber jetzt auch so Themen wie typi­sche Berufs­krank­hei­ten, sowas wie Bur­nout oder solche Sachen, haben wir früher über­haupt nicht gehabt, tritt jetzt aber schon ab und zu mal auf.“ (Inter­view 3)

Zu den häu­figs­ten kör­per­li­chen Beschwer­den gehö­ren Muskel-Ske­lett-Beschwer­den, häufig durch sit­zende Tätig­kei­ten verursacht.