5.2.2.3 Kom­mu­ni­ka­tion (Arbeits­or­ga­ni­sa­tion)

Trotz der Nut­zung digi­ta­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel wird Wert auf den per­sön­li­chen Aus­tausch vis-à-vis gelegt. Dies zeigt sich in regel­mä­ßi­gen Tref­fen in den Teams, aber auch stand­ort­über­grei­fend in ver­schie­de­nen Off­line-Netz­werk­ver­an­stal­tun­gen. Auch wird ver­sucht bestimmte Schu­lun­gen, aber auch Gesprä­che zur beruf­li­chen Wie­der­ein­glie­de­rung an den Stand­or­ten der ent­spre­chen­den Beschäf­tig­ten zu realisieren.

Den­noch erfolgt die Kom­mu­ni­ka­tion mit dem Kund*innen häufig über Tele­fon und ist die Zusam­men­ar­beit mit Kund*innen und Kolleg*innen auch vir­tu­ell erfor­der­lich. Sie unter­schei­det sich damit von der ana­lo­gen Kom­mu­ni­ka­tion. So stellt die Arbeit in Tele­fon­kon­fe­ren­zen andere Her­aus­for­de­run­gen an die Kom­mu­ni­ka­tion, da non­ver­bale Signale nicht zur Ver­fü­gung stehen. Auch ist die Qua­li­tät der Sprach­über­tra­gung mit­un­ter schlech­ter als im per­sön­li­chen Gespräch. Vor allem wenn meh­rere Per­so­nen im Raum sind, muss das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­gime den Gege­ben­hei­ten ange­passt werden (z.B. deut­lich spre­chen, Stim­men­ge­wirr ver­mei­den), d.h. auch immer mit an die andere Seite jen­seits des eige­nen Stand­or­tes gedacht werden.

[…] früher haben wir Mee­ting gemacht, jetzt machen wir das Ganze in einer Tele­fon­kon­fe­renz. Es ändert sich eigent­lich nichts. Man kriegt nicht noch­mal eine kleine Anlei­tung, was das bedeu­tet, gegen eine Wand zu reden, was es bedeu­tet zu spre­chen ohne Feed­back zu bekom­men. Ich kann vor einer Gruppe sitzen, die müssen alle nichts sagen, aber ich erkenne an deren Gesich­tern, ob die noch da sind oder nicht. Was so vir­tu­ell immer ein biss­chen schwie­rig ist.“ (Inter­view 5)

Wir haben eine Menge dafür getan, dass die Mee­tings funk­tio­nie­ren. Es hängt natür­lich von jedem selbst ab, wenn zum Start des Mee­tings gerade einer anfängt eine Kon­fe­renz auf­zu­ma­chen oder der ganze Raum quatscht durch­ein­an­der, da sind natür­lich die, die auf der ande­ren Seite sind, abge­han­gen. Es gehö­ren also immer noch dis­zi­pli­nierte Mit­ar­bei­ter dazu, die die Räume bedie­nen können.“ (Inter­view 2)

Wobei wir da jetzt auch eine Arbeits­gruppe haben, die sich mit dem Thema „Vir­tu­el­les Arbei­ten“ beschäf­tigt, wie arbei­ten wir vir­tu­ell zusam­men. Gerade wie führe ich ne Telko und ich frag trotz­dem mal nach den Befind­lich­kei­ten und kann auch mal ein per­sön­li­ches Wort an die Kol­le­gen. Also das wird auch the­ma­ti­siert, dass das vir­tu­elle Arbei­ten doch ein ande­res ist als das ana­loge.“ (Inter­view 1)

Ins­ge­samt hat der Umfang an Kom­mu­ni­ka­tion und Infor­ma­tion zuge­nom­men. Als Ursa­che wird die zuneh­mende Kom­ple­xi­tät der Pro­jekte gese­hen. Denk­bar ist aber auch, dass die fort­schrei­tende Digi­ta­li­sie­rung diesen Zuwachs befördert.