4.1 Folgen für die Art der Arbeit

Nied­rig qua­li­fi­zierte Tätig­kei­ten wurden von der Auto­ma­ti­sie­rungs­tech­nik ersetzt. Reine Trans­port­auf­ga­ben (bis auf wenige Anla­gen) sind weit­ge­hend weg­ge­fal­len. Auch in der Aus­bil­dung spielt das Ope­ra­ting-Profil keine Rolle mehr.

Die Kon­se­quenz ist, dass die nied­rig qua­li­fi­zier­ten Jobs weg sind und im Prin­zip eine kom­plette nach oben Ver­schie­bung an Qua­li­fi­ka­tion statt­ge­fun­den hat und das müssen sie dann im lau­fen­den Betrieb hin­be­kom­men. (Inter­view 4)

Dort wo Ope­ra­tor-Tätig­kei­ten ver­blei­ben, gibt es auch Unter­stüt­zung durch Robo­ter und es sind nur noch Be- und Ent­la­den gefragt (keine eige­nen Ideen zur Ver­bes­se­rung der Aus­las­tung der Anla­gen o. Ä.), d.h. ver­blei­bende ein­fa­che Tätig­kei­ten sind noch ein­fa­cher geworden.

Abläufe sind stark stan­dar­di­siert und ein Ein­grei­fen des Men­schen weit­ge­hend uner­wünscht bzw. nicht erfor­der­lich. Die Beschäf­tig­ten über­neh­men vor­wie­gend Über­wa­chungs-, Steue­rung- und Kon­troll­auf­ga­ben mit Ana­lyse- und Ent­schei­dungs­er­for­der­nis­sen. Diese Auf­ga­ben erfol­gen über­wie­gend in räum­li­cher Distanz zur Fer­ti­gung. Der Mensch ist dann gefragt, wenn Stö­run­gen und Unre­gel­mä­ßig­kei­ten auftreten.

…wenn es zum Pro­zess­ab­bruch kommt zum Bei­spiel. Also auf Grund eines tech­ni­schen oder pro­zess­tech­ni­schen Feh­lers oder Pro­ble­men an der Anlage, so zu sagen, der Pro­zess unter­bro­chen wird. Da muss man sich kon­kret um das eine Los, das Los ist immer ein Pro­dukt, küm­mern. Also wel­chen Bear­bei­tungs­stand hat es, kann ich nach­ar­bei­ten oder nicht und das muss ein Mensch machen. Das sind Men­schen, die sitzen wirk­lich an Leit­stän­den und über­prü­fen den Los­fluss an den jewei­li­gen Work­cen­ters – so nennt man die Zuord­nung eini­ger Anla­gen, und für so was, ist sozu­sa­gen, der Leit­stands­mensch ver­ant­wort­lich, der bekommt mit, ob es Stö­run­gen bei dem Robo­ter­sys­tem gibt, der bekommt mit, ob es Stö­run­gen an den eigent­li­chen Pro­zess­tools gibt und er bekommt mit, wenn ein Los, aus wel­chen Grün­den auch immer, hängen bleibt, also in dem Pro­zess­fluss unter­bro­chen wird.

Jetzt brau­chen wir Fach­kräfte, die wesent­lich höher spe­zia­li­siert sind, für diese Ent­schei­dungs­fin­dung vor­be­rei­tet sind, die Pro­zesse kennen. (Inter­view 2)