Niedrig qualifizierte Tätigkeiten wurden von der Automatisierungstechnik ersetzt. Reine Transportaufgaben (bis auf wenige Anlagen) sind weitgehend weggefallen. Auch in der Ausbildung spielt das Operating-Profil keine Rolle mehr.
Die Konsequenz ist, dass die niedrig qualifizierten Jobs weg sind und im Prinzip eine komplette nach oben Verschiebung an Qualifikation stattgefunden hat und das müssen sie dann im laufenden Betrieb hinbekommen. (Interview 4)
Dort wo Operator-Tätigkeiten verbleiben, gibt es auch Unterstützung durch Roboter und es sind nur noch Be- und Entladen gefragt (keine eigenen Ideen zur Verbesserung der Auslastung der Anlagen o. Ä.), d.h. verbleibende einfache Tätigkeiten sind noch einfacher geworden.
Abläufe sind stark standardisiert und ein Eingreifen des Menschen weitgehend unerwünscht bzw. nicht erforderlich. Die Beschäftigten übernehmen vorwiegend Überwachungs-, Steuerung- und Kontrollaufgaben mit Analyse- und Entscheidungserfordernissen. Diese Aufgaben erfolgen überwiegend in räumlicher Distanz zur Fertigung. Der Mensch ist dann gefragt, wenn Störungen und Unregelmäßigkeiten auftreten.
…wenn es zum Prozessabbruch kommt zum Beispiel. Also auf Grund eines technischen oder prozesstechnischen Fehlers oder Problemen an der Anlage, so zu sagen, der Prozess unterbrochen wird. Da muss man sich konkret um das eine Los, das Los ist immer ein Produkt, kümmern. Also welchen Bearbeitungsstand hat es, kann ich nacharbeiten oder nicht und das muss ein Mensch machen. Das sind Menschen, die sitzen wirklich an Leitständen und überprüfen den Losfluss an den jeweiligen Workcenters – so nennt man die Zuordnung einiger Anlagen, und für so was, ist sozusagen, der Leitstandsmensch verantwortlich, der bekommt mit, ob es Störungen bei dem Robotersystem gibt, der bekommt mit, ob es Störungen an den eigentlichen Prozesstools gibt und er bekommt mit, wenn ein Los, aus welchen Gründen auch immer, hängen bleibt, also in dem Prozessfluss unterbrochen wird.
Jetzt brauchen wir Fachkräfte, die wesentlich höher spezialisiert sind, für diese Entscheidungsfindung vorbereitet sind, die Prozesse kennen. (Interview 2)