5.1 Psy­chi­sche Gesundheit

Da die Umstel­lung im lau­fen­den und zudem wach­sen­den Betrieb statt­fand, ver­ur­sachte diese Mehr­ar­beit und erfor­derte eine Personalaufstockung.

Wo wir mehr gewor­den sind hier, war es schon ganz schön krass für uns, weil, wir waren erst bloß zu zweit und dann sind wir zu viert und jetzt sind wir ja zu sechst dort unten. Also, es war schon hart, muss ich sagen, ein halbes, drei­vier­tel Jahr lang und dann haben sich so die Auf­ga­ben ein biss­chen ver­teilt.“ (Unter­neh­men 1, Fall­stu­die 2, Inter­view 2)

Die stan­den uns im Genick: «Wir brau­chen das, wir brau­chen das. » und «Habt ihr das noch nicht fertig und das noch nicht fertig? » und die Lie­fe­run­gen kamen und die Pakete sta­pel­ten sich, die haben wir, was ich früher eigent­lich immer an einem Tag so geschafft habe, was man alles weg­ge­schafft hatte, gebucht hatte und kon­trol­liert und ein­ge­la­gert, das hat man dann nicht mehr geschafft.“ (Unter­neh­men 1, Fall­stu­die 2, Inter­view 2)

Nach­dem die Phase der Umstel­lung auf das neue System über­stan­den ist, wird die Ein­füh­rung des Liftes als eine Arbeits­er­leich­te­rung von den Lagermitarbeiter*innen erlebt, dies beto­nen alle Befrag­ten. Gefähr­dung der psy­chi­schen Gesund­heit sehen sie nicht. Die Abnahme an sozia­ler Inter­ak­tion im Betrieb wird nicht the­ma­ti­siert, im Gegen­teil erzäh­len die Inter­view­ten von einer Zunahme an Inter­ak­tio­nen durch Per­so­nal­auf­sto­ckung und Zunahme an Pro­jekt­auf­trä­gen. Über Mono­to­nie bei der Arbeit wird eben­falls nicht berichtet.

Im Prin­zip sind die Auf­ga­ben ja immer die glei­chen, aber man hat jeden Tag was ande­res […] andere Pro­duk­ti­ons­auf­träge, man hat andere Pro­jekte […] und die Leute sind von Tag zu Tag immer mal anders und ja, das geht, das wird nicht lang­wei­lig.“ (Unter­neh­men 1, Fall­stu­die 2, Inter­view 2)

Alle befrag­ten Lagermitarbeiter*innen geben an, in Kennt­nis dar­über zu sein, dass die Arbeits­vor­gänge im System und evtl. Fehler, welche bei­spiels­weise bei der Buchung ent­ste­hen können, auf ein­zelne Per­so­nen zurück­führ­bar sind. Die Spei­che­rung der per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten bezeich­nen sie jedoch nicht als kritisch.

Zu 95%, würde ich sagen, man kann es auf alle Fälle nach­voll­zie­hen und ich finde das auch nicht schlecht, dass man es nach­voll­zie­hen kann. Da kann man auch sagen: «Du hast, du hast und du hast». Und man sieht auch seine Fehler, wenn man da mal welche macht. Also, das ist schon auf alle Fälle viel wert, dass nicht irgend­ei­ner sagt: «Du hast und du hast» und dabei hat man gar nicht, so wie es früher bei Excel war und da hab ich schlechte Erfah­run­gen gemacht damit.“ (Unter­neh­men 1, Fall­stu­die 2, Inter­view 2)