Das Unternehmen kann als Hersteller von Roboter- und Automatisierungslösungen als Treiber des technologischen Wandels gesehen werden. In den eigenen Strukturen und Prozessen sind die technologischen Umbrüche aktuell eher punktuell und von geringerem Ausmaß.
Der Einsatz von Automatisierungslösungen ist aufgrund der Prototypenkonstruktion und der damit einhergehenden Varianz in den Fertigungsschritten nicht sinnvoll. Digitalisierung spielt in den einzelnen Organisationseinheiten eine unterschiedliche Rolle. Anstehende technologische Veränderungen, vor allem im Bereich der Digitalisierung, ergeben sich einerseits aus der Fusion und dem damit verbundenen Umzug an einen neuen Standort, dem schlagartigen Zuwachs an Beschäftigten und der Notwendigkeit, Strukturen zweier Unternehmen mit unterschiedlichem Digitalisierungsgrad anzugleichen. Außerdem wird der Umzug als Gelegenheit genutzt, ein neues, automatisiertes Lagerliftsystem zu installieren. Dabei bieten diese Ansätze der Digitalisierung und Vernetzung (z.B. SAP, Sharepoint) die Möglichkeit, auf Informationen schnell und direkt zuzugreifen sowie das unternehmensinterne Wissensmanagement (z.B. Dokumentation von Wissen, Festschreibung von Prozessen) umfassend und transparent zu realisieren. Gleichzeitig besteht dabei die Schwierigkeit, die Vielzahl verfügbarer Daten ökonomisch und effizient zu verwalten und zu nutzen.
Die anstehenden Veränderungen bringen Qualifizierungsbedarf in verschiedenen Bereichen mit sich. Weiterhin wurde darauf verwiesen, dass die Größe des Unternehmens es erleichtert, die gesundheitliche Situation und die individuellen Voraussetzungen der Beschäftigten, z.B. bei der Einsatzplanung zu berücksichtigen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern dies mit einem mehr als verdoppelten Personalumfang weiterhin möglich ist.
Eine große Herausforderung für das Unternehmen stellt die Gewinnung und langfristige Bindung qualifizierter Fachkräfte dar. Dabei muss es gelingen, die breite Streuung von Wissen einerseits und die hohe Spezialisierung andererseits in Einklang zu bringen. D.h. die Beschäftigten müssen möglichst flexibel für viele Projekte einsetzbar sein und gleichzeitig auch über sehr tiefes Wissen in bestimmten Bereichen verfügen.
Die zunehmende Kundengewinnung im In- und Ausland macht es darüber hinaus erforderlich, die Beschäftigten für mobile Einsätze über Firmenstandort hinaus und damit längere Abwesenheiten vom Wohnort zu motivieren. Auch stellen sich mittel- bis längerfristig Fragen zur Neuregelung von Arbeitszeiten aufgrund internationaler Kundenkontakte, bei denen Zeitverschiebungen zu berücksichtigen sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „Industrie 4.0“ punktuell und vielmehr in Form eines Prozesses denn eines Umbruchs Einzug in das Unternehmen hält. Treiber von technologischen Entwicklungen sind neben organisationsbezogenen Veränderungen vor allem Anforderungen und Wünsche der Kunden. Momentan stellen jedoch die Fusion, die Fachkräftegewinnung und -sicherung sowie der Umgang mit Folgen der Globalisierung (Mobilität, Arbeitszeit) eine größere Herausforderung für das Unternehmen dar als der technologische Wandel.