Größere technologische Veränderungen hat es vor oder während der Befragungen im Unternehmen nicht gegeben. Entsprechend werden keine nennenswerten Veränderungen körperlicher Gefährdungen, Be- und Entlastungen angegeben.
Nachfolgend werden körperliche Belastungen und Gefährdungen sowie die ergriffenen Schutzmaßnahmen tabellarisch aufgeführt, die sich (unabhängig vom technologischen Wandel) im Unternehmen finden lassen (s. Tabelle 1). Der Fokus liegt dabei auf der Produktion. In Abhängigkeit vom Arbeitsplatz können die Belastungen variieren.
Tabelle 1: Körperliche Gefährdungen, Schutzmaßnahmen und sich daraus ergebene Hinweise
bestehende Gefährdung | Schutzmaßnahmen, Hilfsmittel (Auswahl) | Empfehlungen, Hinweise der Autoren |
Strom | Lehrgänge; Arbeitsanweisungen zu Prüfvorgängen (in Vorbereitung); am Ende des Arbeitstages alle Heißgeräte vom Netz nehmen | Fertigstellung und Nutzung der Arbeitsanweisung zu Prüfvorgängen |
Arbeitsumgebung: Hitze, Schutzkleidung (Reinraum-Overalls, Handschuhe, Haube, Schuhe, ggf. Mundschutz), Heben, Tragen, Knien, Überkopfarbeit, Arbeit in engen Räumen, monotone Körperhaltungen (vor allem Office), Feuchtarbeit (Handschuhe), Höhenarbeit | Berücksichtigung körperlicher Probleme bei der Einsatzplanung; Kniekissen (Eigenbau); bodennahe Rollsitze, Hebebühnen/ Traghilfen/ Gestelle (vor allem beim Kunden durch beengte Räumlichkeiten nur begrenzt nutzbar); latexfreie Handschuhe; Hautpflegemittel; z.T. höhenverstellbare Tische (Abteilung Konstruktion) | Rücksichtnahme auf kör-perliche Probleme bei Einsatzplanung auch nach Fusion möglich?; Nutzung von Traghilfen verbessern, Bewegung an Bildschirmarbeitsplätzen anregen Verfügbarkeit der Hilfsmittel vor Ort beim Kunden verbessern, Investition in professionelle Kniekissen, höhenverstellbare Montagevorrichtungen |
Chemische Gefahrstoffe: Lötdämpfe, Isopropanol, Öl, Schmierstoffe, Kleber, Ethanol | Absaug-/Filteranlage, Latexfreie Handschuhe, Aushänge Gefahrstoffhinweise; Schutzkleidung; Arbeitsanweisung/Belehrung | |
Weitere Einwirkungen: UV-Licht, Laser, Lärm, Reinraum-Luft (klimatisiert, trocken) | Schutzbrillen; Leistungsüberprüfung (Lasermessgerät); Arbeitsanweisung/Belehrung | |
Mechanische Gefährdung: Stoßen, Quetschen, herunterstürzende Teile, bewegliche Teile (Roboter), scharfe Werkzeuge, Heißgeräte | Not-Aus-Knöpfe/Totmannschalter; Helmpflicht; Arbeitsanweisung/Belehrung |
Mit Blick auf das automatisierte Lagerliftsystem wird erwartet, dass körperliche Belastungen abnehmen. Alle Teile, die in diesem System eingelagert sind, werden zu zentralen, ergonomisch günstigen Ausgabefenstern befördert. Damit entfallen sowohl Laufwege als auch das Heben zum Teil schwere Kisten aus ergonomisch ungünstigen Regalpositionen.
Aktuell noch nicht relevant, aber perspektivisch von Bedeutung können die Gefährdungen im Zusammenhang mit Reisetätigkeit sein, vor allem in Ländern mit Gesundheitsgefahren wie Hepatitis o.ä. In diesem Fall muss der betreuende Betriebsarzt Impfungen und spezifische Vorsorge in seinem Angebot berücksichtigen.